VIVA CON AGUA

G.U.T.-GRUPPE unterstützt Trinkwasserprojekt von VIVA CON AGUA

Die Zahl der Menschen, die weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, ist kaum zu greifen. Aber – und das ist die gute Nachricht – sie ist in den vergangenen Jahren bereits deutlich gesunken. Manche von Ihnen kennen das Mineralwasser von Viva con Agua aus angesagten Bars, Hotels oder von Konzerten. Was viel wichtiger ist: Allein drei Millionen Menschen profitieren bereits unmittelbar von der von Ex-Fußballprofi Benjamin Adrion gegründeten Wasserinitiative. Das finden wir klasse und helfen als G.U.T.-GRUPPE mit, dass es noch mehr werden.

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Hilfe zur Selbsthilfe

Unser Großhandelsverbund für Umwelt- und Gebäudetechnik unterstützt das Viva-con-Agua-Projekt in Mosambik. Nicht zuletzt deshalb, weil Viva con Agua dort auch Fachhandwerksbetriebe ausbildet und damit zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung im Norden des afrikanischen Landes beiträgt. Denn: Ohne Fachhandwerker geht es nirgendwo auf der Welt. 175.000 Menschen profitieren unmittelbar von dem Projekt.

Hilfe zur Selbsthilfe, um nichts anderes geht es in Mosambik. Mit Partnern vor Ort bringt die Wasserinitiative den Menschen die Notwendigkeit von sauberem Trinkwasser, von Hygiene und einem sicheren Versorgungsnetz näher. Die Projekte reichen vom Brunnenbau über den Bau von sanitären Anlagen bis zur Fachhandwerkerausbildung. In Mosambik profitieren 500 lokale Wasserkomitees von den verbesserten Dienstleistungen. Sechs Handwerksverbände mit 90 Mitgliedern werden aus- und weitergebildet, damit sie in Zukunft nicht mehr auf externe Hilfe angewiesen sind.

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Viva con Agua-Gründer Benjamin Adrion im Interview

Der ehemalige Profi-Fußballer Benjamin Adrion ist Initiator und Gründer des internationalen Netzwerks Viva con Agua. Im Interview spricht er über seine Sicht auf das lebenswichtige und oft unterschätzte Thema "Trinkwasser".

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Benjamin Adrion

Warum ist es so wichtig, das Thema Trinkwasser in den Fokus zu rücken, dafür zu sensibilisieren und zu handeln?

Wasser ist seit 2010 ein von den Vereinten Nationen anerkanntes Menschenrecht. Völlig zurecht natürlich, denn Wasser ist Leben. Seitdem hat sich ein bisschen was getan und verbessert, aber es haben noch immer 579 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das sind mehr Menschen als in der gesamten EU leben. Es ist eine globale Herausforderung und es fehlt – wie so oft – an Geld und Commitment, um dieses Menschenrecht für jeden Menschen zugänglich zu machen. Viva con Agua hat gemeinsam mit Partnerorganisationen schon die Lebensbedingungen vieler Menschen verbessert, trotzdem wird es noch etwas dauern bis unsere Vision “Wasser für alle” Realität geworden ist. Wir glauben aber, dass es möglich ist und arbeiten mit viel Leidenschaft daran. Alleine können wir das jedoch nicht schaffen. Deswegen sensibilisieren wir Menschen für dieses Thema und aktivieren sie sich an dieser Mission zu beteiligen.

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Wasserversorgung – in Deutschland und weltweit?

Man hat es ja mitbekommen in den letzten Jahren, dass es auch in Deutschland viel zu wenig geregnet hat. Letzten Sommer haben die Menschen in einigen Orten Deutschlands gemerkt, was es bedeutet, wenn auf einmal kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt oder die Toilettenspülung nicht mehr funktioniert und die Feuerwehr Wasser bringen muss. Vor allem für die Landwirtschaft sind solche Trockenperioden natürlich ein Problem und es ist wahrscheinlich, dass es mit dem Klimawandel zusammenhängt. Was das Trinkwasser angeht, kann es passieren, dass das Grundwasser regional nach langen Trockenperioden mal stark sinkt, insgesamt herrscht in Deutschland aber noch kein Mangel an Trinkwasser. Das sieht zum Beispiel in Ostafrika ganz anders aus. In Uganda, einem Land in dem Viva con Agua sehr aktiv ist, hat jede*r Zweite einen nur eingeschränkten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dort fehlt es gerade im ländlichen Raum vor allem an Infrastruktur, um Trinkwasser aus dem Grundwasser zu gewinnen – und auch hier spielt natürlich der Klimawandel, der noch extremere Dürreperioden mit sich bringt eine große Rolle.

Erfordert es ein Umdenken in der Gesellschaft? Mehr Bewusstsein für das Thema Trinkwasser? Wird Wasser knapp?

Mehr Bewusstsein im Umgang mit Wasser ist sicher hilfreich. Zunächst einmal ist es vielleicht gut zu wissen, dass wir in Deutschland im Schnitt 120 Liter Wasser pro Kopf und Tag verbrauchen, der Verbrauch in Ostafrika aber eher bei 20 Litern am Tag liegt. Es bringt allerdings nichts, Wasser hier einzusparen, um die Bedingungen woanders zu verbessern. Das geht aber über bewussten Konsum. In den eben genannten 120 Litern ist nämlich der Verbrauch des virtuellen Wassers noch gar nicht eingerechnet. Damit ist Wasser gemeint, das für die Herstellung von Lebensmitteln und anderen Produkten wie Kleidung benötigt wird. Sehr viel virtuelles Wasser steckt zum Beispiel in Kaffee, Rindfleisch, Avocados oder Jeans und Baumwolle. Produkte, die eher in Ländern hergestellt werden, in denen die Wasserknappheit größer ist als in Deutschland. Durch den Konsum dieser Produkte verbrauchen wir zusätzlich das Wasser der Menschen dort.

Wie hat sich der Umgang mit dem Thema Wasser weltweit geändert seit Sie sich engagieren? Ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Zugangs zu sauberem Wasser gestiegen? Welche Früchte trägt Ihr Engagement? Ist das sichtbar?

Rein statistisch hat sich schon etwas getan. Als wir vor 15 Jahren mit Viva con Agua anfingen, war die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser fast doppelt so hoch. Die Anerkennung als Menschenrecht hat sicher die Aufmerksamkeit erhöht. Wir nutzen das ja auch für unsere sehr erfolgreiche Kampagne „Water is a human Right“ für die zahlreiche Prominente ein einfaches Pappschild in die Kamera halten und auf sehr niedrigschwellige Art und Weise „laut“ sind für unsere Vision „Wasser für alle“. Über die Projektarbeit hat Viva con Agua mittlerweile über drei Millionen Menschen erreicht. Außerdem freuen wir uns, dass wir einen Beitrag dazu leisten können, dass sich junge Menschen sozial engagieren und dabei großen Spaß haben!

Was wünschen Sie sich von den Menschen in Deutschland?

Ein Bewusstsein dafür, dass die allermeisten Menschen in Deutschland äußerst privilegiert sind. Und dass man viel mehr erreichen kann, wenn man kollaboriert und Synergien nutzt, statt in Konkurrenz zu denken.

Wie gehen Sie persönlich mit Wasser um? Hat sich Ihr Umgang mit Wasser verändert, seitdem Sie mehr darüber wissen? Und wenn ja, inwiefern? Haben Sie Tipps?

Ich spare Wasser wo ich kann und achte auch sehr auf meinen virtuellen Wasserkonsum. Die spirituelle Komponente des Elementes wird mir auch immer bewusster im Laufe meines Lebens. Schließlich verbindet uns Wasser – egal wo wir herkommen, wieviel Geld wir haben oder welche Hautfarbe!